Die Ozeane – Eine Welt der Wunder

Das Leben in den Ozeanen präsentiert sich uns in immenser Vielfalt und atemberaubender Schönheit. Dieser riesige, lebensspendende, sich selbst erhaltende und sich selbst erneuernde Lebensraum zieht uns Menschen seit jeher in seinen mächtigen Bann und bringt uns zum Staunen. Im Bewundern erkennen wir, dass wir Teil von etwas weit Größerem sind, das unsere Lebensgrundlage bildet. Nehmen wir dieses Bewusstsein des wertschätzenden Verbundenseins als Ausgangspunkt, um die Ozeane besser zu verstehen und zu beschützen.

Wussten Sie zum Beispiel, dass…

    • Sardinen sich im Schwarm auf magische Art organisieren, ohne dass sie dafür einen „Dirigenten“ brauchen? Millionen Sardinen – vergleichbar mit der Bevölkerung einer großen Stadt – schwimmen in vollkommener Synchronizität und bewegen sich, ohne je zusammenzustoßen, wie ein einziges Wesen, nur aufgrund von Anpassung an die von ihnen verursachten Strömungen. Naht ein Raubfisch, spaltet sich der Schwarm in zwei Gruppen, um den Angreifer zu verwirren. Um seine Nahrung, das Plankton, zu erbeuten, verfügt der Sardinenschwarm über verschiedene Strategien: Entweder er gibt seine Formation auf, damit jede Sardine einzeln fressen kann, oder er schwimmt in geordneter Reihe auf die Beute zu und verschlingt sie in systematischer Effizienz. Selbst wenn der Schwarm mehrere Kilometer lang ist, fügt sich die einzelne Sardine zielgerichtet in den übergeordneten Plan des Schwarms ein.
    • der Hawaiianische Zwergtintenfisch eine Symbiose mit leuchtenden Bakterien eingeht, die in seinem Lichtorgan leben? Dort herrscht eine sauerstoffreiche Umgebung, was diesen Bakterien ermöglicht, Licht zu erzeugen. Dieses wiederum nutzt der Tintenfisch, um sich bei seiner nächtlichen Jagd vor Raubfischen zu tarnen, indem er unter Verwendung einer Technik namens „Gegenbeleuchtung“ sein Erscheinungsbild dem Mondlicht anpasst. Im Gegenzug für die Lichtproduktion erhalten die Bakterien Nährstoffe und einen geschützten Lebensraum. Diese Beziehung ist so eng, dass die jungen Tintenfische direkt nach dem Schlüpfen die Bakterien aus ihrer Umgebung aufnehmen und damit die Symbiose starten.
    • der Thunfisch vermutlich über den effizientesten Atmungsapparat und Blutkreislauf im gesamten Tierreich verfügt? Diesen braucht er, um ohne Unterlass schwimmen zu können. Er kann nirgends unterschlüpfen, sondern schläft, während er schwimmt, da er nur atmen kann, während er sich bewegt. Das ist so, weil seine Kiemen nur funktionieren, wenn sie ständig vom Wasser durchspült werden. Natürlich erfordert dieses Dauerschwimmen enorm viel Energie. Und diese gewinnt der Thunfisch, indem er unaufhörlich frisst. Zu seiner Leibspeise zählen dabei Schwärme von Sardinen und Sardellen, Makrelen, Krill oder sogar Quallen. Dieser Raubfisch kann sich an einem Tag so viel Futtermasse einverleiben, wie er selbst wiegt. Nebenbei ein kleiner Hinweis für alle Strandurlaub-Fans: Die Thunfischpopulation ist ein bedeutender Faktor hinsichtlich der Quallen-Regulation an den Küsten.

Die Ozeane sind eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, die der Mensch für die Ausrichtung auf ein geordnetes, harmonisches und lebenserhaltendes Zusammenleben nutzen kann. Und nicht nur in den Ozeanen, sondern in der gesamten Natur respektive Schöpfung ist alles mit allem verbunden. Je eher wir erkennen, dass nur in der gegenseitigen Abhängigkeit alles Leben überhaupt möglich ist, desto rascher finden wir uns zu der Einheit zusammen, die unser Planet so dringend benötigt, um uns alle – vom kleinsten bis zum größten Lebewesen – mit seinem reichhaltigen Leben permanent zu versorgen.

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