Krebserkrankungen sind global weiterhin ungebremst auf dem Vormarsch. Die UNO gibt als Prognose für Tumorerkrankungen weltweit eine Verdoppelung der Erkrankungen bis zum Jahr 2030 aus. Sie erwartet dann jährlich geschätzte 21,4 Millionen Neuerkrankungen und 13,2 Millionen Todesfälle.
Insgesamt gibt es in den Industrieländern mehr Neuerkrankungen und Todesfälle als in den Entwicklungsländern1. Schulmedizinische Ansätze zur Krebsbehandlung wie Operationen, Chemo-, Hormon- oder Strahlentherapien bleiben aufgrund der fraglichen Wirksamkeit und von schweren Nebenwirkungen äusserst umstritten. Das Interesse bei Patienten, Wissenschaftlern und Ärzten für einen radikalen Kurswechsel in der Betrachtung und Behandlung von Krebserkrankungen steigt hingegen ständig. Denn neue Forschungen zeigen, dass Krebs nicht genetisch bedingt ist, sondern als Folge von Schädigungen der Mitochondrien, der Kraftwerke in den Zellen, auftritt. Infolgedessen entstehen die bei Krebserkrankungen beobachteten genetischen Veränderungen. Wie bereits seit Jahrzehnten bekannte Erkenntnisse zeigen, kann dieser Zustand durch eine konsequent angewandte, kohlenhydratarme und fettreiche Ernährung rückgängig gemacht werden.
Der Wissenschaft wird zunehmend bewusst, dass praktisch allen Krankheiten, insbesondere Krebs, eine verminderte mitochondriale Funktion zugrunde liegt. Dies erkannte bereits Dr. Otto Warburg, der 1931 den Nobelpreis erhielt für seine Entdeckung, dass sich der Energiestoffwechsel von Krebszellen grundlegend von demjenigen gesunder Zellen unterscheidet. Basierend auf seiner jahrelangen Erforschung des Zellstoffwechsels erklärte Dr. Warburg damals, dass Krebszellen, anders als gesunde Zellen, ihre Energie ausschließlich aus dem Abbau von Glukose (Zucker) ohne Bedarf an Sauerstoff und ohne die Hilfe von Mitochondrien gewinnen können. So gesehen ist Sauerstoffmangel bei Krebszellen also kein Problem, sondern ein geradezu ideales Milieu für ihr ungehindertes Wachstum. Gesunde Zellen hingegen können nur in einem sauerstoffreichen Milieu mit funktionstüchtigen Mitochondrien leben2.
Dr. Thomas Seyfried von der Universität Yale, USA, Spezialist für ketogene Ernährung, geht heute noch einen Schritt weiter, indem er sagt, dass die Verbreitung von Krebszellen gestoppt werden kann, wenn man sie der Blutglukose beraubt, da ihre Energiegewinnung primär von der Verbrennung von Glukose abhängt. Dies kann laut seinen Angaben vorwiegend durch eine sogenannt ketogene Ernährung (kohlenhydratarm, fett- und eiweissreich) geschehen, damit die Zellen ihre Energiemechanik umschalten: Von einem Prozess, der auf Glukose basiert, auf einen, der durch Fettsäuren und Ketone (bei kohlenhydratarmer Ernährung gebildetes Energiemolekül) angetrieben wird.
Die Bezeichnung „Ketose“ beschreibt den Zustand, in dem die Leber aufgrund von Glukosemangel Keton herstellt, welche in dieser Form von den meisten Körperzellen als Energiequelle genutzt werden können. Sind Ketone vorhanden, benötigen gesunde Zellen keine Glucose mehr. Sie nutzen dann ausschliesslich Ketone als Brennstoff.
Krebszellen jedoch können mit Ketonen nichts anfangen. Sind nur noch Ketone im Blutkreislauf, verhungern die Krebszellen.
Die Ernährungsspezialistin Patricia Daly, die ihre eigene Krebserkrankung mit ketogener Diät behandelt hat, wies in ihrem Anfang Februar 2016 in Limerick, Irland, gehaltenen Referat an der „Wise Traditions Conference” der Weston A. Price Foundation einmal mehr auf die mittlerweile umfangreiche Datenlage hin, die bezüglich der Erforschung der ketogenen Diät und ihrer Wirkung bei Krebspatienten vorliegt.
Daly sagt dazu: „Einige Onkologen haben von der ketogenen Diät gehört, einige unterstützen das sogar sehr, da die zugrundeliegende Wissenschaft sehr überzeugend ist, aber viele wissen noch nicht genug darüber, um Ihnen bei der Durchführung der Diät zu helfen oder Sie zu unterstützen.“
Dabei ist auch das Wissen um die Vorteile einer fettreichen Ernährung keineswegs neu. Dr. Weston A. Price und Dr. Blake Donaldson konnten bereits in den 1920er Jahren in getrennt verlaufenden Studien die Vorzüge einer ketogenen Ernährungsweise belegen. In jüngerer Zeit machte schliesslich der berühmte New Yorker Ernährungsmediziner Robert Atkins die ketogene Diät populär.
Zudem konnte Dr. Thomas Seyfried in Laborversuchen feststellen, dass bei Labormäusen mit Epilepsie unter ketogener Ernährung gleichzeitig die vorhandenen Hirntumore verschwanden3.
In weltweiten Studien konnten bei Erkrankungen wie Epilepsie bei Kindern mit der ketogenen Diät gute Erfahrungen gemacht werden. Vereinzelt gibt es sogar Studien mit Alzheimer- oder Parkinson-Patienten, die eine positive Wirkung gezeigt haben4.
Quellen:
(1) https://opus4.kobv.de/opus4-euv/frontdoor/index/index/docId/70
(2) http://www.zentrum-der-gesundheit.de/kokosoel-gegen-krebs-ia.html
(3) http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24938543
(4) http://www.nzz.ch/kohlenhydratarme-ernaehrung-als-therapie-1.670055