Am 15. April 2014 wurde vom französischen Parlament ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung eingeleitet und ein Gesetz verabschiedet, welches den Anbau von gentechnisch verändertem Mais verbietet. Der Erlass schliesst alle GV-Maissorten ein, auch wenn sie auf EU-Ebene zugelassen wurden.
Das in Frankreich neu erlassene Gesetz entspricht einer Vorlage, die im Senat noch im Februar 2014 gescheitert war, weil man sie als verfassungswidrig eingestuft hatte. Bereits im darauf folgenden Monat wurde jedoch durch das französische Landwirtschaftsministerium der Einsatz und Anbau der gentechnisch veränderten Maissorte MON 810 des Biotech-Konzerns Monsanto, deren Zulassung in der EU noch ansteht, per Erlass verboten.
„Das neue Gesetz bekräftigt nun das Dekret, welches im März erlassen wurde, indem es die Aussaat gentechnisch veränderter Organismen verhindert und seine Gültigkeit auf alle transgenen Maissorten erweitert“, erklärte der für die Beziehungen zum Parlament verantwortliche Minister Jean-Marie Le Guen vor der Nationalversammlung.
Frankreich verbietet auch EU zugelassene GV-Feldfrüchte
Die gegenwärtig von den Sozialisten geführte Regierung in Frankreich lehnt ebenso wie die vorangegangene konservative Regierung den Anbau gentechnisch veränderter Feldfrüchte ab, da in der Öffentlichkeit starke Bedenken existieren und es auch zu Protesten von Umweltschützern gekommen war. Gemäss dem neuen Gesetz wird zukünftig in Frankreich jede GV-Feldfrucht, auch wenn sie europaweit zugelassen wird, anschliessend verboten werden.
Europaweites Verbot?
Auch auf EU-Ebene wird über das zukünftige politische Vorgehen diskutiert. Während Frankreich eine Vorreiterrolle übernimmt und gentechnisch veränderte Feldfrüchte ablehnt, argumentiert Grossbritannien demgegenüber, dass Europa ohne Gentech riskiere, zum „Museum der Weltlandwirtschaft“ zu werden. Auch Spanien wandte ein, dass die eigenen Landwirte mit denen ausserhalb der EU, von denen viele gentechnisch veränderte Feldfrüchte anbauen, wettbewerbsfähig bleiben müssen.
Le Guen hingegen fordert ein EU-System, in dem sichergestellt sei, dass die Entscheidung von Mitgliedsstaaten gegen gentechnisch veränderte Feldfrüchte nicht mit rechtlichen Mitteln ausgehebelt werden könne. Die Europäische Kommission schlug nun Ausstiegsoptionen vor, die es einzelnen Mitgliedsstaaten ermöglichen würden, gentechnisch veränderte Feldfrüchte auf Landesebene zu verbieten.
Sieg der Vernunft
Frankreich setzt mit diesem Beschluss ein klares Zeichen und es ist eine Frage der Zeit bis auch andere Staaten diesem Beispiel folgen. Der Mensch ist sich in keiner Weise bewusst, was mit der Genmanipulation ausgelöst wird und der Einfluss und die Folgen von genmanipulierten Lebensmitteln sind bislang nicht abschätzbar. Es besteht jedoch die grosse Hoffnung, dass die Vernunft dem Profitdenken vorgeht und wir uns wieder in die richtige Richtung bewegen, hin zu natürlichen, biologischen Lebensmitteln.