Fischereiverbot im grössten Meeresschutzgebiet der Welt

Die Phoenix Islands Protection Area erstreckt sich über eine Fläche von rund 410‘000 Quadratkilometern und ist somit das weltgrösste Meeresschutzgebiet. Ab 2015 ist darin jegliche Fischerei verboten.

Der westlich von Australien gelegene Inselstaat Kiribati erstreckt sich über eine Vielzahl von Inseln Mikronesiens und Polynesiens beidseits des Äquators und befindet sich mitten im weltgrössten Meeresschutzgebiet, Phoenix Islands Protection Area. Die Regierung von Kiribati hat nun beschlossen, ab 2015 den Fischfang innerhalb des Staatsgebietes komplett einzustellen.

Experten der US-Umweltorganisation Conservation International bezeichnen diesen Schritt, der von Anote Tong, dem Präsidenten von Kiribati initiert wurde, deshalb als bemerkenswert, weil mit diesem Beschluss elf Prozent der exklusiven Wirtschaftszone des Landes unter Schutz stehen. Das UNESCO-Weltnaturerbe wird mit diesem Beschluss zum grössten Schutzgebiet für den weltweit so begehrten Tunfisch und zahlreiche andere Meerestiere.

Fischereiverbot hilft auch Korallenriffen
In den Korallenriffen des Meeresschutzgebietes leben zudem mehr als 200 Korallenspezies und mehr als 550 Korallenfischarten. Hinzu kommt noch eine grosse Population von Seevögeln, Meeresschildkröten, Walen und Delfinen. Der Meeresökologe Christian Wild von der Universität Bremen und dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) sagte in einem Interview dazu: „Als Korallenriffforscher freut es mich, dass in dem Meeresschutzgebiet auch eine Reihe von Korallenriffen mit einer hohen Artenvielfalt liegen“. „Die ZMT hat bereits einige Projekte im Südpazifik, so dass es spannend wäre, den Erfolg dieser Massnahme wissenschaftlich zu begleiten und mit anderen Riffen in der Region zu vergleichen, welche diesen umfassenden Schutz nicht geniessen“ so Wild weiter.

Mutiger Schritt in die richtige Richtung
Die Inselnation, welche wirtschaftlich stark von der Fischerei abhängig ist, setzt mit diesem Beschluss ein klares Zeichen und zeigt auf, dass hier ein neuer Weg eingeschlagen wird, welcher weg von kurzfristigem Profit hin zu langfristigen stabilen Fischereierträgen führen soll. Es bleibt die Hoffnung, dass sich auch andere nach diesem vorbildlichen Modell ausrichten und es weltweit viele Staaten gibt, welche diesem Beispiel folgen.

https://www.naturalscience.org/de/news/2014/08/fischereiverbot-im-grossten-meeresschutzgebiet-der-welt/