Die Umweltorganisation One Earth – One Ocean, wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Weltmeere vom Plastikmüll zu befreien. Der im Juli 2011 gegründete Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, eine saubere und aktive Zukunft für unsere Erde zu gestalten. Mit speziell entwickelten Booten wird der Plastikmüll in den Meeren aufgesammelt und in Leichtöl umgewandelt.
Jedes Jahr gelangen mehrere Millionen Tonnen Abfall in die Weltmeere. Ein grosser Teil davon besteht aus Plastik, welcher sich nicht zersetzen kann. Die Teilchen sammeln sich in Meeresstrudeln und bilden riesige Plastikteppiche. Der grösste davon befindet sich im Pazifischen Ozean und umfasst die Fläche von Mitteleuropa (!).
Um diese Vermüllung der Weltmeere („marine littering“) zu stoppen resp. um die Meere von dem Plastikmüll zu befreien, hat sich der Gründer von One Earth – One Ocean, Günther Bonin, mit dem Kieler Unternehmer Dirk Lindenau, dem vormaligen Besitzer der Kieler Lindenau-Werft, zusammengetan.
„Wir möchten die Menschen aufwecken, die Situation und die Konsequenzen sichtbar machen, die Weltmeere von Abfall befreien und eine zukunftsweisende Lösung vorstellen“, so Günther Bonin, der gemeinsam mit Helmut Paulus 2011 One Earth – One Ocean gegründet hat.
In einem gemeinsamen Projekt verfolgen Lindenau und Bonin nun diese ambitiöse Vision.
Waste Recycling Ship (WRS)
Dirk Lindenau, beschäftigt sich schon lange sehr intensiv mit nachhaltigen Abfallwirtschaftssystemen. In vielen abgelegenen Küstenregionen und Inseln fehlt häufig die Infrastruktur zu einer fachgerechten Entsorgung und Wiederverwertung von Abfällen. Mit einem von Lindenau konzipierten Abfallentsorgungsschiff, genannt „Waste Recycling Ship“ soll in diesen Regionen sowie küstennahen Großstädten und Ballungsgebieten Abfall eingesammelt, sortiert und dem Recycling zugeführt werden. In einer von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit 170‘000 Euro geförderten Machbarkeitsstudie untersucht Lindenau‘s Unternehmen „Maritime Engineering & Projecting“ am Beispiel der Malediven und der Kapverdischen Inseln, wie Abfall auf speziellen Recyclingschiffen gesammelt und verwertet werden kann.
Die von One Earth – One Ocean entwickelte Technologie für das Sammeln von Abfällen wie Plastik und anderen schwer belastenden Stoffen in den Meeren ist dabei eine ideale Ergänzung zu dem Abfall Recyclingschiff. Es wurden mittlerweilen schon verschiedene Boote entwickelt, die mit Hilfe von Netzen in der Lage sind, Plastikteile bis zur einer Minimalgrösse von einem Zentimeter, einzusammeln. Diese Boote werden bereits in verschiedenen Regionen eingesetzt.
Riesiges Rohstoffreservoir
Aus einer Tonne Plastik lassen sich etwa 800 bis 900 Liter Öl zurückgewinnen. Der Müllteppich ist also auch ein riesiges Rohstoffreservoir, das sich wirtschaftlich nutzen lässt. Da der Verein so viel Plastik wie möglich aus den Meeren entfernen will, wurde die Idee entwickelt, ein Schiff zu konstruieren, auf welchem die eingesammelten Plastikteile sogleich sortiert und anschliessend in Leichtöl umwandelt werden können. Dies soll zukünftig Frachtern ermöglichen, auf dem Meer dieses Leichtöl zu tanken.
Was zuerst nach Utopie klingt, nimmt mittlerweile bereits konkrete Formen an. Mehr als 100 Unternehmen und Privatpersonen unterstützen das Projekt, darunter auch Thomas Hahn. Hahn, der für BMW Oracle das Siegerschiff des America’s Cup mit konstruierte, unterstützt die Umweltorganisation massgeblich bei der Entwicklung der Waste Recycling Ships. Erste Prototypen sind bereits fertiggestellt und im Einsatz.
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden sich unter www.oneearth-oneocean.com, allgemeine Informationen zur Plastik-Problematik finden Sie in unserer Broschüre Plastik – ein problematischer Stoff.