Was uns den Schlaf raubt – Der Angst den Rücken kehren

Lukas Waldmann, eidg. dipl. Heilpraktiker TEN, Rotkreuz, Schweiz

Heike Lorenz, Bachfoundation Registerd Practitioner (BRP), Leupoldsgrün, Deutschland

 

40% der Schweizerinnen und Schweizer leiden an Schlafstörungen (weltweit 30-40% der Bevölkerung). Dabei ist ein guter Schlaf für die eigene Gesundheit unerlässlich. In der Zeit der letzten zwei Generationen haben wir weltweit täglich durchschnittlich 1.5h an Schlafenszeit eingebüßt. Der Heilpraktiker Lukas Waldmann erläuterte, dass es insgesamt fünf Phasen des Schlafes gibt: die Einschlafphase (1), die Leichtschlafphase (2), die Tiefschlafphase (3), sehr tiefer Schlaf (4) und der REM-Schlaf (5). In der letzten Phase träumen wir und verarbeiten Erlebtes und speichern Informationen in unserem Langzeitgedächtnis. Gesteuert wird der Schlaf-Wach-Zyklus des Körpers über Hormone wie Melatonin, Adenosin und Cortisol, die über den Tag hinweg gebildet oder abgebaut werden. Allerdings können diese durch äußere Einflüsse negativ beeinflusst werden. Wussten Sie, dass es schlaffördernd ist, eine Stunde vor dem Zubettgehen nicht mehr fernzusehen oder vor dem Computer zu sitzen? Denn das künstliche Blaulicht, welches von Bildschirmen ausgeht, hat einen Einfluss auf die Funktion der Zirbeldrüse, die ihrerseits für die Melatoninproduktion im Körper verantwortlich ist. Doch auch Alkohol, Kaffee und Zucker oder ein spätes und zu reichhaltiges Abendessen können sich nachteilig auswirken.

Um den Schlaf positiv zu unterstützen, indem man das Stresshormon Cortisol senkt, empfahl Lukas Waldmann, viel Wasser zu trinken, Vitamin C, Rhodiola rosea (Rosenwurz), Magnesium oder auch etwas dunkle Schokolade. Zur Unterstützung der Melatoninbildung kann die Einnahme von Griffonia simplicifolia mit dem Inhaltsstoff 5-HTP (5-Hydroxytryptophan) sinnvoll sein. Darüber hinaus können Tees oder Tinkturen aus Heilpflanzen wie Taigawurzel, Rosenwurz, Passionsblume, Hopfen, Lavendel, Johanniskraut, Pestwurz, Gingko und Kurkuma das Einschlafen und den Schlaf fördern. Außerdem zeigte der Referent einige praktische Übungen, um den Parasympathikus (den Ruhe- oder Erholungsnerv) zu stärken, wie beispielsweise Ohrmassage, das Klopfen auf das Jochbein oder das Brustbein sowie die 4-7-8-Atemtechnik.

Auch darf nicht vergessen werden, dass die zunehmende Belastung durch technische elektromagnetische Felder, insbesondere durch die Strahlung der allgegenwärtigen mobilen Kommunikationsgeräte, unser Nervensystem in einen dauerhaften Stress versetzt und für uns das „Herunterfahren“ dadurch immer schwieriger wird. Das Wichtigste für einen guten Schlaf ist jedoch der Rhythmus. Es empfiehlt sich, immer zur selben Zeit aufzustehen und schlafen zu gehen – idealerweise im Rhythmus mit der Sonne. Denn eine wichtige Funktion des Schlafes ist die Synchronisation unseres Organismus mit dem Universum und der Sonne, deren natürliches Licht den primären Impuls für unseren Tag-Nacht-Rhythmus gibt. Wenn wir rhythmisch leben, können sich auch unsere Organe entsprechend der Organuhr mit ihrer Funktion in diesen Rhythmus einordnen und ihrerseits unsere möglichst exakte Synchronisation mitunterstützen.

Die ausgebildete Bachblütentherapeutin Heike Lorenz erläuterte in ihrem Referat die sanfte Heilmethode nach Dr. Edward Bach und motivierte die Zuhörer ihres Vortrags dazu, die 38 Bachblüten im täglichen Leben zu nutzen, um die eigenen Emotionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Für den Begründer Dr. Edward Bach lag die wahre Ursache von Krankheit in negativen Gefühlen wie Angst, Unsicherheit, Einsamkeit, Verzweiflung etc. Für ein gesundes Leben, welches laut Dr. Bach „das Geburtsrecht jedes Menschen“ ist, gilt es, diese Gefühle zu erkennen und umzuwandeln. Für ihn war Gesundheit „die vollständige Einheit zwischen Seele, Geist und Körper. Und diese Einheit ist kein unerreichbares, sondern ein so einfaches und natürliches Ziel, dass viele von uns es einfach übersehen haben“. Die 38 Blütenessenzen sollen dabei helfen, aus den negativen Gefühlszuständen wieder herauszukommen und diese, wie Dr. Bach sagte „wieder in positive, freudvolle, hoffnungsvolle und glückliche Gefühle zu verwandeln“.

Sie haben bestimmt auch schon einmal erlebt, dass Sie nicht einschlafen konnten, weil Sie eine Art „Gedankenkarussell“ im Kopf hatten. Bei nächsten Mal könnten Sie die Bachblüte „White Chestnut“ (Weiße Kastanie) einnehmen, um wieder zur Ruhe zu kommen und klare Gedanken zu fassen. Oder hat Ihr Kind Alpträume und kann es beispielsweise nur bei Licht einschlafen? Dann könnte die Bachblüte „Aspen“ (Zitterpappel) helfen, damit Ihr Kind seine unbegründeten Ängste loslassen kann. Für den Notfall, wenn Sie oder Ihre Liebsten eine schlechte Nachricht erhalten haben oder Sie das Gefühl von Panik verspüren, kann das gelbe Sonnenröschen „Rock Rose“ helfen. Die Referentin beschrieb viele weitere Situationen, in denen Bachblüten im Alltag eine große und unkomplizierte Unterstützung sein können.

Heike Lorenz hat in der Praxis gesehen, wie effektiv die Bachblüten bei Tieren, Kindern und Erwachsenen (manchmal sofort im Anschluss oder manchmal nach mehrwöchiger Einnahme) wirken. Ihre Begeisterung für die 38 Blüten von Gräsern, Bäumen, Sträuchern, welche sozusagen die „Psychotherapie von Mutter Erde“ darstellen, war bei ihren Ausführungen deutlich spürbar.

 

22. Oktober 2022, Hotel Mövenpick, Regensdorf