Die wahre Wissenschaft des Lebens

The Very Rev. Dean em. Paul Probst, SF, Präsident für Europa, The World Foundation for Natural Science, Luzern, Schweiz

 

In seiner Eröffnungsrede konnte der Präsident für Europa von The World Foundation for Natural Science, The Very Reverend Dean em. Paul Probst, Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Neuseeland, Peru, Kolumbien, Venezuela, Curaçao, Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika, der Ukraine, Lettland, Schweden, Litauen, Spanien, Großbritannien, der Tschechischen Republik, Holland, Österreich, Deutschland und der Schweiz zum 25. Internationalen „Neuer Wissenschaftlicher Ausblick“ Welt-Kongress begrüßen. Drei Jahre sind seit dem letzten Kongress vergangen (2019), und vieles ist in dieser Zeit geschehen, wobei vieles nicht mehr in Harmonie ist.

Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist die nach der Rolle der Wissenschaft – oder dem, was sich als „Wissenschaft“ bezeichnet – in der heutigen Zeit. Welchen Schwierigkeiten Forscher und Wissenschaftlerinnen heute gegenüberstehen, zeigten die Erläuterungen von Dr. Alexandra Husickova aus der Tschechischen Republik. Frau Husickova studierte Biophysik und Chemische Physik an der Palacky Universität in Olomouc. Nach ihrem Doktorat in Biophysik und einem Forschungsaufenthalt am Umeå Plant Science Centre in Schweden arbeitete sie während fünfzehn Jahren als Forscherin an der Palacky Universität. Wie Frau Husickova erklärte, sind Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten. Ob sie Forschungsgelder erhalten oder nicht, hängt unter anderem direkt mit der Anzahl veröffentlichter wissenschaftlicher Artikel zusammen. Das Resultat ist ein massiver Anstieg an wissenschaftlichen Publikationen, alle zwei Jahre verdoppelt sich deren Zahl. Mussten also vor zwanzig Jahren noch rund 1000 Fachartikel beispielsweise für eine Diplomarbeit gesichtet werden, sind es heute bereits 1’024’000! Eine Zahl, die niemand bewältigen kann. Nicht nur leidet durch diese Entwicklung die Qualität der Publikationen, sondern die Wissenschaftler müssen sich auch immer mehr spezialisieren, um diese Menge an wissenschaftlichem Material überhaupt noch verarbeiten zu können. Darunter leiden aber wiederum die Grundlagenforschung und der Blick fürs Ganze. Ein zusätzliches Problem sind die Kosten. Selbst Universitäten haben heutzutage aus Kostengründen Mühe, Zugang zu den wichtigen wissenschaftlichen Journalen zu erhalten. Zudem ist die Forschungsfreiheit immer stärker gefährdet, da die (wenigen) Publikationshäuser und finanzierenden Instanzen kontrollieren und bestimmen, worüber geforscht werden soll und, vor allem, welche Studien schließlich auch publiziert werden. Husickova nannte dazu ein Beispiel aus ihrem eigenen Gebiet der Pflanzenforschung. Wer heute in seiner Forschung nicht in irgendeiner Weise die Gentechnologie miteinbezieht, wird Mühe haben, seine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Der Einfluss dieser Forschungsarbeit wird also limitiert sein, was wiederum einen direkten Einfluss auf die Möglichkeiten der Mittelbeschaffung für weitere Forschung hat. Aus diesem Grund schrieb der tschechische Mathematiker und Statistiker Tomas Fürst: „Die heutige Wissenschaft kann nicht objektiv und unvoreingenommen sein. Sie ist nicht unabhängig.“

Inspiriert von der im Jahr 1995 in Lindau, Deutschland, durch den Gründer von The World Foundation for Natural Science, The Most Rev. Dr. Peter W. Leach-Lewis, Ch.D, gehaltenen Eröffnungsrede, sprach Paul Probst anschließend über die Wichtigkeit, die Wissenschaft und das Geistige wieder zu vereinen. Wie Albert Einstein sagte: „Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind.“ Während langer Zeit habe die katholische Kirche anhand der Bibel vorgegeben, was richtig sei. Nun ertönt der Tenor: „Gott hat versagt. Es lebe die Wissenschaft!“ Nun behaupte die Wissenschaft, alle Antworten auf unsere Fragen und Probleme zu haben, wir müssten ihr nur glauben. Doch was ist wahre Wissenschaft? Welcher Quelle entstammt sie? Steht die Wissenschaft im Dienst des Lebens auf dieser Erde? Falls nein, wem dient sie dann? Und wenn Antworten gefunden wurden, sind diese dann fortan immer gültig?

Dr. Peter Leach-Lewis sagte damals: „ Ich weiß nicht, wer oder was Ihrer Vorstellung nach Gott ist, aber ich würde Ihnen gerne einen Gedanken vorstellen, wenn ich darf. Einst verehrten die Menschen die Sonne.“ In Wirklichkeit habe die Sonne die Religion erschaffen. Es sei die Wärme der Sonnenstrahlen gewesen, welche das Herz der Menschen erfreute und in ihnen den Willen erweckte, zu lieben. Die Sonne gebe uns Lebenskraft und bestimme unseren Lebensrhythmus. Dank des Lichts würden wir sehen, erläuterte Paul Probst, doch wenn es für uns dunkel sei, bedeute dies nicht, dass da nichts sei, denn wir sähen nur einen kleinen Bruchteil des elektromagnetischen Lichtspektrums.
Während die Wissenschaft (Quantenphysik) behauptet, dass 99% eines Atoms „nichts“ ist, ist genau dieses Nichts der Geist, der ist und uns Leben gibt. Daher seien die Mitglieder von The World Foundation for Natural Science bestrebt, ehrliche Männer und Frauen zu sein und sich stets bewusst zu sein, dass alle Menschen vom Allmächtigen Gott, oder wie auch immer man diese schöpferische Kraft nennen wolle, erschaffen wurden. Die Menschen seien nicht außerhalb, sondern Teil der Natur. Daher untersuche The World Foundation for Natural Science, was die Welt sei und was sie brauche, um in dem Geiste, in dem sie erschaffen wurde, weiter zu bestehen. So spiele es keine Rolle, welcher Religion man angehöre. Um etwas in dieser Welt zu bewirken, zähle einzig, wie wir unsere Mitmenschen behandeln und ob wir sie als das sehen und respektieren, was sie sind: eine Zelle im Körper Gottes.

Ohne die Sonne ist nichts. Alles, was ist – der Mensch, die Tiere, die Natur, ihre Früchte, die wir essen, die Kunst, die Städte –, ist kondensiertes Sonnenlicht. Wenn ein Baum verbrennt, entweichen viele Gase und es bleibt nur etwas Asche übrig. Wenn ein Baum wächst, verringert sich der Boden unter ihm nicht. So wächst der Baum aus und nicht von der Erde und besteht aus Erde, Wasser, Luft und Feuer – genau wie der Mensch. Doch der Anteil des Feuers, das von der Sonne stammt, macht den Hauptteil seines Stammes aus. Genauso ist es beim Menschen, da unsere größte Energie, die Liebe, vom Herzen ausgeht. Und wenn wir einwenden: „Wie kann es sein, dass alles kondensiertes Sonnenlicht ist?“, und wir der Sonne keine Intelligenz zuschreiben wollen, da wir glauben, Gott existiere nicht, wer oder was sorgt dann dafür, dass die Erde auf ihrer Umlaufbahn bleibt?
Wenn wir anfangen zu verstehen, dass wir und der Makrokosmos ein- und dasselbe sind, dann fangen wir an, das zu verstehen, wovor wir uns zuvor gefürchtet haben. Dieses Verständnis für die Naturkräfte und Naturgesetze zu entwickeln, indem wir zur Quelle hinaufreichen, dies sei die Vision für diesen Kongress. Und so schloss der Präsident für Europa von The World Foundation for Natural Science mit den Worten: „Vergessen Sie alles, was Sie zu wissen glauben. Glauben Sie mir zunächst nichts von dem, was ich Ihnen sage. Nehmen Sie es vielmehr mit und überprüfen Sie es.“

 

20. Oktober 2022, Hotel Mövenpick, Regensdorf