Hoch giftig – Monsanto will Syngenta übernehmen. Zusammen würden sie einen Drittel allen Saatgutes und aller Pestizide weltweit besitzen

Monsanto, Weltmarktführer der gentechnisch veränderten Nahrungsmittelproduktion und des Herbizids Glyphosat, das vor kurzem von der WHO in Klasse 2A („wahrscheinlich Krebs erregend für Menschen“) eingestuft wurde, hat Syngenta ein Übernahmeangebot gemacht. Syngenta ist bekannt als Produzentin der hochgiftigen Neonicotinoide.

Zwar hat Syngenta die 45 Milliarden Dollar-Offerte von Monsanto abgelehnt, aber die Möglichkeit eines höheren Angebots oder der Fusion der beiden Unternehmen ist nicht vom Tisch. Sollten sich diese Unternehmen doch noch zusammenschließen, würden mit größter Wahrscheinlichkeit weltweit industrielle Monokulturen, GVO und der Pestizideinsatz weiter zunehmen.

2015-05-29 Monsanto SyngentaAllerdings, so Bloomberg1, ist es für Monsanto wichtiger, die öffentliche Meinung wieder auf seine Seite zu bekommen als sein Geschäft umzugestalten. Monsanto hat sich jedoch aufgrund seines Werdeganges, wie in „Monsanto, mit Gift und Genen“ von Marie-Monique Robin berichtet, neu ausgerichtet. Um rechtliche Probleme mit seinen gefährlichsten Produkten zu vermeiden, hat es diese Geschäftsbereiche neu als eigenständige juristische Tochtergesellschaften integriert. Sollte nun Monsanto seinen Sitz – wie vorgeschlagen – in die Schweiz verlegen, geschähe dies vermutlich, um dem wachsenden Druck der Öffentlichkeit in den USA und den dortigen Aufsichtsbehörden auszuweichen.

Dr. Mercola2 unterstreicht, dass die Pestizide von Syngenta und Monsanto weiterhin wissenschaftlich genau geprüft werden. Es hat sich grundsätzlich gezeigt, dass Syngentas Neonicotinoide bestäubende Insekten, speziell Bienen töten. Sein Herbizid Atrazin ist in der EU verboten worden, wird jedoch in den USA weiter verkauft; dies, obwohl es anerkannt ist, dass es Störungen des Hormonsystems verursacht. Monsantos Glyphosat wurde soeben von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ eingestuft.3

Mit Bezug auf diese Einstufung haben die größten Detailhandelsunternehmen der Schweiz (Coop und Migros) glyphosathaltige Produkte wie Roundup aus ihrem Sortiment gestrichen.4 Andere Unternehmen werden höchst wahrscheinlich folgen. Wie eine Stichprobe zeigt, haben 20 von 40 Personen in der Schweiz Glyphosat in ihrem Urin.5 Eine Online-Umfrage des Schweizer Konsumentenmagazins KTipp zeigt zudem, dass 86% der Befragten (378 Teilnehmende) wollen, dass Glyphosat-Pestizide sofort verboten werden.6 Auch in den USA und anderswo – an tausenden Schulen und angrenzenden Gemeinden – erregen gentechnisch veränderte und konventionelle, mit Pestiziden besprühte Kulturen ernsthafte Besorgnis hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Auswirkungen auf Kinder.

Fazit: Es gibt einen steigenden globalen Druck, die Verwendung dieser tödlichen Pestizide zu stoppen, was beide Unternehmen natürlich nicht gerne sehen.

Sollte es zu einer Fusion oder einer Übernahme kommen, wäre die wahrscheinliche Konsequenz eine Verringerung der Biodiversität, weil es auf dem Markt weniger Saatgutsorten gäbe. Zudem würden gentechnisch veränderte Organismen verstärkt gefördert, und es wäre mit erhöhtem Pestizideinsatz zu rechnen. Nichts von alledem ist gut für die Gesundheit des Planeten oder die unsere. Wie Bill Freese, Analytiker für das Center for Food Safety, feststellt: „Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt wäre dies eine völlige Katastrophe.“

 

Referenzen

1 http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-05-12/forget-syngenta-s-board-monsanto-needs-to-sway-public-opinion

2 http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2015/05/26/glyphosate-pesticide-exposure.aspx

3 http://www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470-2045(15)70134-8/fulltext

4 http://www.blick.ch/news/wirtschaft/es-ist-krebserregend-coop-und-migros-nehmen-gift-mittel-aus-dem-regal-id3774730.html

5 https://www.ktipp.ch/artikel/d/stichprobe-jeder-zweite-hat-riskantes-pestizid-im-urin/

6 KTipp Nr. 11, 3. Juni 2015, S. 30.

 

https://www.naturalscience.org/de/news/2015/06/hoch-giftig-monsanto-will-syngenta-uebernehmen-zusammen-wuerden-sie-einen-drittel-allen-saatgutes-und-aller-pestizide-weltweit-besitzen/